Dienstag, 26. August 2014

Erste Woche - Erste Eindrücke



Etwas mehr als eine Woche ist jetzt rum und ich habe so viel erlebt! Am Dienstag hatte ich meinen ersten Arbeitstag an der Charles Duna Public Primary School und ich muss zugeben, dass ich schon ganz schön aufgeregt war als meine Schulleiterin Mrs Nombulelo mir mit dem Satz "Grade 3 is waiting for you" mitteilte, dass ich die dritte Klasse nun aus dem Unterricht holen darf um mit ihnen auf den Sportplatz zu gehen. Als ich dann aber in ca 40 neugierige Augenpaare blickte, war die Angst wie verflogen. Ich machte einige Übungen und spielte Spiele mit den Kleinen, bei denen Spaß und Bewegung natürlich im Vordergrund standen. Anders als erwartet, konnten die Kinder erstaunlich gut englisch, sodass es in dieser Hinsicht kaum Verständnisprobleme gab. Schwierigkeiten bestanden eher darin, dass sich immer darum gestritten wurde wer meine Hand halten dürfe und den Mitstreitern dann auch gerne mal eine gelangt wurde, wenn sich einer vordrängelte.. :D Das hört sich im ersten Moment lustig an aber es war schon auffällig, dass Gewalt hier eine andere Rolle spielt und einfach viel öfter und schneller davon Gebrauch gemacht wird.
 
Am Dienstag bekam ich meinen Stundenplan und ich kam auch mal auf den Geschmack etwas ältere Schüler (Grade 7) zu unterrichten. Das war schon echt anders weil die Ansprüche natürlich höher waren und manche Schüler sich von Alter und Größe kaum noch von mir unterschieden..

Auffällig ist, dass alle, egal wie alt, ein unglaubliches Rhythmusgefühl haben und bei jeder Gelegenheit gerne und viel gesungen und getanzt wird. Das macht soo Spaß da mit zu machen! (Ok, mit dem Singen auf Xhosa sollte ich vielleicht noch ein bisschen warten :D )


Ich bin sehr glücklich an dieser Schule zu sein und weiß es zu schätzen, dass die Stunden recht geregelt ablaufen und ich nicht 3-4 Klassen, mit mehr als 100 Kindern gleichzeitig unterrichten muss so wie manch andere Freilwillige hier in P.E.
Worüber ich allerdings nicht froh bin ist der Eingang zur Charles Duna School! Es ist sehr eng und überall laufen Hunde und Kinder herum, besonders morgens kann das stressig werden. So kam es, dass ich am Ende der Woche motiviert in die Schule einlenkte und eine kleine Auseinandersetzung mit dem Schulgate hatte.. Ich möchte das jetzt nicht weiter ausführen, kann aber versichern: Stein gewinnt gegen Stoßstange.
Das Wochenende haben wir Freiwilligen ein wenig P.E erkundigt. Leider passierte am Samstag schon das nächste Unglück: Jonas wurde im Township beim Geldabheben die Karte abgezogen. Schnell war er um viel Geld ärmer und eine Erfahrung reicher. :(
Am Sonntag sind wir alle extra früh aufgestanden um runter an den Strand zu fahren und unsere ersten Surfstunden zu nehmen. Das Wetter hat aber leider nicht mitgespielt und deshalb entschieden wir uns lieber zu warten bis die Bedingungen etwas besser sind. So hatten wir an diesem Tag also die Ehre, Port Elizabeths berühmten Zweitnamen "Windy City" am eigenen Leibe erleben zu dürfen..
Morgen gehts auf unser erstes Seminar ins 4 Stunden entfernte Hogsback, wo wir auch die restlichen der 34 Freiwilligen treffen werden. Ich bin gespannt auf ihre Geschichten und ich freue mich schon alle wiederzusehen. :)
Zum Abschluss gibts noch ein Foto vom wunderschönen Sonnenuntergang an der Küste P.Es:

Bis Bald!

Montag, 18. August 2014

Angekommen :)


Molo Southafrica! 
Am Freitag nachmittag kam unser Flieger nach 13 Stunden Flug, 5 Stunden Aufenthalt in Johannesburg und gefühlten 0 Stunden Schlaf in Port Elizabeth an. Es war ein aufregendes Gefühl als ich Fuß auf den afrikanischen Boden setzte und mir vorstellte, dass ich hier nun 1 Jahr lang leben werde! Abgeholt wurden wir von Brett Armstrong und Lars König, die für das Jahr unsere Ansprechpartner und Mentoren sind, sowie Sherin und Nemo, die zwei der ehemaligen Freiwilligen sind und jetzt noch ihre letzte Zeit hier verbringen und uns alles zeigen.
Erstmal wurden wir alle zu unseren Häusern gebracht um unsere Sachen abzustellen und kurz zu duschen. Ich lebe in einem wirklich schönen, großen Zimmer mit einem Schrank, der 4 Mal so groß ist wie meiner zuhause :D (und meiner ist nicht klein!), einer Küchenzeile, einem Tisch und zwei Betten, eins für meine Partnerin Johanna, die erst in 3 Wochen kommt und eins für mich. Daran schließt ein Bad. Über einen Hof komme ich zum einen zu dem kleinen Haus von Arne und Kristof, zum anderen zu dem "Mainhouse" wo Angela und ihr Mann Richard leben. Die beiden sind wirklich nett und kümmern sich sehr lieb wenn wir irgendwelche Fragen haben oder etwas brauchen.
Außerdem haben sie einen total süßen Hund, der aber immer bellt wenn wir durchs Tor reinkommen, obwohl er uns doch langsam kennen müsste. Ich glaube das liegt an den Jungs, denn an mir kann es nicht liegen, wir sind schon beste Freunde ;D 
Viel Zeit zum Koffer auspacken blieb uns nach der Ankunft nicht, denn wir gingen alle zusammen essen. War sehr lecker! 
Am Samstag zeigten uns Sherin und Nemo die Stadt, wir gingen einkaufen und fuhren zum Strand. Ja, auch ich bin gefahren und finde es natürlich noch ein wenig gewöhnungsbedürftig mit dem Linksverkehr und der Fahrweise einiger Südafrikaner. Das ist schon anders, als im geordneten Deutschland.
P.E ist übrigens riesig und ich weiß nicht wie ich mich hier je zurechtfinden soll! Einige Leute, die das hier lesen, wissen vielleicht, dass mein Orientierungssinn nicht der beste ist haha. 
Das Wetter ist wirklich Hammer! Man kann in kurzer Hose und T-Shirt rumlaufen und am Himmel habe ich noch nicht eine Wolke gesehen. Die Südafrikaner laufen natürlich trotzdem mit Fließjacke und Mütze rum, es ist ja nunmal Winter :D Am Abend wird es allerdings früh dunkel und ziemlich kalt. 
Später sind wir noch mit Nemo und Sherin zu Freunden ins Studentenheim gefahren und haben dort unseren Abend verbracht. 
Heute sind wir ins Township zu unseren zukünftigen Arbeitsplätzen gefahren und haben uns bei allen Principals, Lehrern sowie Schülern vorgestellt. Die Kinder sind sehr süß und viel schneller zutraulich als deutsche Kinder. Die Schule, namens Charles Duna Primary School, bei der ich arbeiten werde macht einen wirklich guten Eindruck und ich wurde sehr herzlich empfangen. Ich freue mich ab morgen dort zu arbeiten, bin aber auch etwas aufgeregt, da Johanna ja erst später kommt und ich den Anfang alleine schaffen muss. Denke aber mal, dass das kein Problem sein wird :) 
Bei meiner Schule sind wir übrigens länger geblieben als gewollt.. Unser Auto ist nicht mehr angesprungen und alle Hilfe von den männlichen Lehrkräften und Hausmeistern der Schule war vergeblich. Das Auto wird Donnerstag abgeschleppt und darf solange netterweise auf dem Parkplatz der Schule stehen bleiben, wir allerdings wurden von Nemo mit unserem anderen Auto abgeholt.;) 
Die Zeit, in der wir warten mussten und etwas ratlos an unserem Auto standen, wurden wir von einigen Lehrerinnen reingeholt und bekamen Kaffee, Tee und kleine Sandwiches. Die Menschen hier sind wirklich unglaublich gastfreundlich und herzlich :)
Den restlichen Tag haben wir zusammen mit den anderen Freiwilligen, in deren Garten mit Pool verbracht. 
Ich freue mich auf die nächste Zeit hier und werde bald mehr berichten.
Bis dahin: Impilo! ("Machts gut" auf Xhosa, einer der vielen Amtssprachen in Südafrika) :)